Eine ganz besondere Geschichte verbindet sich mit Zerben und dem dort stehendem Schloss. Elisabeth von Ardenne, als Edle und Freiin von Plotho in Zerben geboren, war das reale Vorbild für die berühmte Romanfigur Effi Briest in Theodor Fontanes gleichnamigem Roman. Über Jahrhunderte hinweg berührt die Geschichte um die junge Ehebrecherin Generationen von Leser. 1847 wurde das Fachwerkhaus zur klassizistischen Schlossanlage ausgebaut, in der heute alles an das Leben, Lieben und Leiden der Elisabeth von Ardenne erinnert.
Im dortigen Schloss stand die Wiege der am 26. Oktober 1853 geborenen Elisabeth Edle und Freiin von Plotho, dort stromerte die spätere Baronin als Kind gern durch die Natur. Ab 1999 wurde das Schloss, unweit der Elbe gelegen, originalgetreu rekonstruiert und ist seit 2010 für Besucher zugänglich. Effi-Fans, aber auch jedes andere Paar, können sich im Standesamt im Schloss das Ja-Wort geben und auf der aus der Verfilmung berühmten Schaukel neben dem Schloss wie Effi in den Himmel schweben. Die dort in den Rasen eingelassene begehbare Sonnenuhr wurde von der Gemeinde zu Ehren der Romanschreibung Fontanes angelegt.
Ein Spaziergang durch Zerben , das heute zur Gemeinde Elbe-Parey gehört, führt zu den Orten ihrer Kindheit und Jugend, vorbei an der Kirche, wo Elisabeth konfirmiert und verheiratet wurde, hin zum Friedhof, auf dem die Eltern ihre letzte Ruhestätte fanden.
Im Unterschied zu Fontanes Romanfigur stirbt die „wahre“ Effi aber nicht an ihrem gebrochenen Herzen, sondern schöpft aus ihrem Leid Mut und Kraft. Sie arbeitet als Krankenschwester, reist viel, besteigt mit 50 Jahren einen Dreitausender, lernt als 60-Jährige Skilaufen und 20 Jahre später noch das Radfahren.
Info-Center Elbe-Parey