Als einziger Fluss Mitteleuropas fließt die Elbe über 600 Kilometer ohne Staustufen dahin. Die Auen leben noch von einem jahrtausende alten Wechselspiel. Die Elbe überschwemmt und zieht sich wieder zurück, lagert ab und bringt Neues hervor. Kaum ein anderer Lebensraum bietet so ideale Lebensbedingungen für Pflanzen und Tiere. Der letzte große zusammenhängende Auenwald zieht sich an der Mittleren Elbe entlang. Auch die durch Menschen kultivierte Elbmarsch bietet immer wieder faszinierende Einblicke.
Die Elbe ist weiblich
Über den Ursprung des Flussnamens „Elbe“ sind sich die Sprachwissenschaftler nicht ganz einig. Die einen sagen, es kommt aus dem Lateinischen Wort „albia“, was so viel wie „helles Wasser“ bedeutet. Das könnte auch erklären, warum der Strom mit dem weiblichen Artikel „Die Elbe“ bezeichnet wird, denn „albia“ ist weiblich. Doch andere sind überzeugt, dass in den weißen Flussnebeln der Flussauen Elfen wohnten, die sich nur im Morgennebel zeigten und den Menschen zugetan waren. Das mittelhochdeutsche Wort für Elfen heißt: „alb“. Viele glauben, dass die Elbe so zu ihrem Namen gekommen ist.
Das heutige „Grüne Band“ zwischen Lauenburg und Schnackenburg war der „Eiserne Vorhang“ zwischen Ost und West, der sich durch ganz Europa von der Barentssee bis zum Schwarzen Meer zog. Der Grenzstreifen lag so abgeschieden, dass er sich zu einem Kleinod der Natur entwickelte. In Deutschland wurde daraus das erste gesamtdeutsche Naturschutzprojekt. Jetzt verläuft das „Grüne Band“ durch ein Refugium mit seltenen Pflanzen- und Tierarten. Einzigartige Busch- und Waldparadiese, Sümpfe und Heidelandschaften auf knapp 1.400 Kilometer – ein außergewöhnliches länderübergreifendes Naturerlebnis.
Die Flusslandschaft Elbe zwischen Hitzacker und Bleckede ist ein einzigartiges Band der Zug- und Brutvögel. Seeadler, Kraniche und viele mehr beeindrucken durch ihre majestätischen Flüge.